Dienstag, 21. Juni 2022

Rezension zu Ein Lied für Molly von Claudia Winter

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 16. Mai 2022
im Goldmann Verlag
Seiten der Printausgabe: 480

Worum geht es:
Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein, das auf magische Weise auch für Bonnies Leben eine ganz besondere Bedeutung erhält ...

Die Autorin:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Hunden in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn. 

Meine Meinung:
Buchtitel, Klappentext und Cover sind leider wenig aussagekräftig was den Inhalt dieses Buches betrifft. Lässt das Cover auf einen schönen Handlungsort in einem verträumten Cottage an den Klippen Irlands hoffen, wird man leider enttäuscht. Das Cover passt so gar nicht zu der Geschichte. Sondern greift eher sehr klischeehaft das Bild von Irland auf, was die meisten deutschen Leser eben zu haben scheinen.
Beim Klappentext könnte man meinen das man eine Mutter mit einem Kind bei einem Roadtrip durch Irland begleitet. Der Ort an dem sie schlussendlich ankommen, war für meinen Geschmack auch wenig malerisch.
Und auf das Lied für Molly habe ich bis zur letzten Seite eher vergeblich gewartet. Also meine Erwartungen wurden leider gar nicht erfüllt.

Aber was habe ich bekommen auf diesen rund 480 Seiten zwischen den beiden Buchdeckeln?

Zunächst eine Geschichte auf zwei Zeitebenen (es wäre wirklich vom Vorteil gewesen, wenn dies vorher aus dem Klappentext erkennbar gewesen wäre, dann hätte ich nicht nach dem Buch gegriffen, denn das gefällt mir leider gar nicht). Dann eine Frau mit einem Kind, die eher zwangsweise aus ihrer Wohnung raus müssen und sie dann den Job verliert. Und dann trifft man noch auf einen übellaunigen Professor und eben auf dessen Vergangenheit (die zweite Zeitebene eben).

Diese drei begeben sich dann, zusammen mit einem einäugigen Kater, auf eine (kurze!) Reise mit dem Porsche des Proffessors. Von Dublin in Richtung Galway (im Normalfall eine dreistündige Fahrt). Da der Porsche aber kaputt ist dauert es etwas länger.

Am Ziel angekommen, könnte man nun meinen, das die Suche nach dem Besitzer der handschriftlichen Noten nun so richtig in Gang kommt, aber Fehlanzeige...

Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, deswegen belasse ich es hierbei. Auch wenn dadurch nicht ganz rüber kommt, was mich eigentlich so enttäuscht hat.

Im großen und ganzen ist das Buch geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist nicht ganz so meins und bei manchen Formulierungen habe ich auch manchmal etwas Zucken müssen. Ich lese zu meist Bücher aus Irland. Die entweder dort spielen und dann häufig von deutschen Autor:innen geschrieben sind und aber auch vor allem irische Schriftsteller:innen und da merkt man natürlich immer einen Unterschied. Und im großen und ganzen waren die irischen Begrifflichkeiten oder eben die fehlenden auch okay und haben nicht gestört. Aber Endeffekt hätte das Buch überall spielen können. Für mich kam der IrlandVibe nicht rüber. Es fehlte mir das Gefühl, die Emotionen die ich eigentlich spüre wenn ich ein Buch lese, das eben in Irland spielt.

Mir fehlte auch die Weiterentwicklung der Figuren. Für mich haben die keine große Veränderung durchlebt vom ersten Auftritt bis zum letzten Auftritt in der Geschichte.

Insgesamt habe ich die Beendigung dieses Buch auf sechs Wochen ausgedehnt und das sagt leider ja schon alles aus. Die Geschichte konnte mich nicht mitreißen. Leider. Sehr schade.

Auch das Ende war für mich nicht überzeugend und der Epilog hat mir noch weniger gefallen. Die letzten Sätze vom letzten Kapitel waren okay. Aber was dann noch kam... naja lassen wir es. Einigen wir uns darauf, dass mir das Buch leider nicht besonders gut gefallen hat.

Ich vergebe 2,5 Sterne.

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