Samstag, 3. Dezember 2022

Rezension zu MORVANJA: Sie sehen Dich von Mia Hazel

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 6. Oktober 2021
im Selfpublishing
Seiten der Printausgabe: 378
Rezensionsexemplar von BoD

Inhalt:
Willkommen in Bluajan, einem Land, das Europa wieder aufblühen lässt. Terrorangriffe und Kriege haben die einst florierenden Länder gebeutelt und Regierungen zerbrechen lassen. Einzig und allein einer Firma ist es zu verdanken, dass die Menschen wieder Hoffnung fassen konnten. Und sie haben es erschaffen: Bluajan, das Land der Zukunft. Etwa 100 Jahre in der Zukunft ist Europa nicht mehr das, was es einst war. Die Staaten wurden zusammengelegt, die Menschen in große Megacitys umgesiedelt. Autos und Straßen nahezu verbannt. Der Mensch von heute fährt mit dem Zug von A nach B. Wohnung, Essen, Arbeit? Alles kein Thema, denn Bluajan hat für jeden seiner Bürger einen vorbestimmten Platz. Doch nicht ohne Preis. Denn wer in Bluajan leben will, der hat sich der Firma zu beugen, inklusive all seiner Gedanken. Benjihim Lachermeyers, Sohn des Präsidenten, träumt von einem Land, in dem er wirklich frei sein kann. Ob er diese Freiheit gemeinsam mit der Morvanja, einer Gruppe von Aussteigern aus dem System, finden kann?

"Wir holen sie uns zurück! Unsere Freiheit!" Was würdest du tun, wenn jeder deiner Schritte aufgezeichnet würde? Und was würdest du tun, wenn die Verbrechen deiner Eltern dennoch niemals ans Tageslicht kämen? Der siebzehnjährige Benjihim Lachermeyers, Sohn der Machthaber des Überwachungsstaates Bluajan, wächst fernab der Bevölkerung in Kéntron auf. Als er eine Chance sieht, sich aus dem goldenen Käfig zu befreien, flieht er vor Eltern und Regime. Ausgerechnet jene Gruppe, die das Land seit Jahren in Angst und Schrecken versetzt, scheint der einzige Ausweg zu sein: Die Morvanja.

Mia Hazel:
Geboren wurde ich 1993 in Österreich, in Salzburg. Dort wuchs ich in einem winzigen Dorf mit noch weniger Einwohnern, dafür aber umso mehr Tieren auf. Was aber auch nicht immer schlecht sein sollte. Denn Nebel, seltsame Angewohnheiten von Nachbarn und dazu das melodische Zirpen von Grillen... Ja, das kann schon mal eine gute Grundlage für die ein oder andere Geschichte sein. Aber mein Weg zum Schreiben hat nicht damit begonnen, sondern eher mit Bildern in meinen eigenen Büchern. Als mir diese zu langweilig wurden, habe ich zu lesen begonnen. Und ich las. Viele Jahre. Bevor ich selbst zum Stift griff. Von da an hab ich immer geschrieben. Tagebuch, Geschichten, RPGs mit Freunden. Die ersten Buchansätze. Und nun, mit 27, ja fast 28 Jahren, traue ich mich endlich und wage den Sprung in das Meer der Veröffentlichungen. Mein erstes Buch ist geschrieben und viele weitere Ideen warten schon darauf zu Papier gebracht zu werden... Wenn ich nicht gerade vor den Tasten sitze oder mich selbst in Fantasy oder Romance Büchern vertiefe, verbringe ich die Zeit liebend gerne mit meinem Partner, meinen unglaublich tollen Neffen oder Freundinnen. Mit letzteren Teile ich die Leidenschaft für Cosplay, welche uns jedes Jahr wieder auf diverse Conventions und in die Haut unserer liebsten Anime- und Spielcharaktere bringt. Immer wieder höre ich daher, dass ich noch ein kleines Kind sei. Aber genau dieses Kind in mir darf ruhig noch weiterleben und sich freuen, wenn man mir eine Motivtorte schenkt (am besten von Harry Potter). Es darf bei Disney Filmen zu heulen anfangen, Straßenlaternen ausschimpfen und Figuren in den Wolken suchen. Dafür beschert es mir auch meine zum Glück sehr sprudelnde Fantasie und nicht enden wollende Ideen. Ist also ganz praktisch dieses Kind in mir.

Meine Meinung:
Ab der ersten Seite ist man mitten im Geschehen: Benjihim ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor seinen Eltern und einem Regime, die eben genau diese anführen. Er flüchtet ausgerechnet zu der Gruppe, die genau dieses Regime stürzen will. Er erhofft sich Schutz und ein anderes Leben. Aber wenn er sich Sicherheit und eine Verbesserung erhofft hat, wird er zunächst bitterlich enttäuscht. Jedoch fügt er sich langsam in diese neue Gruppe ein. Findet Freunde und neue Ziele.

Der Schreibstil ist flüssig und vorallem sehr eindringlich und gefühlvoll. Manche Szenen habe mich sprachlos zurückgelassen, insbesondere die Sequenzen auf den letzten Seiten. Die Stimmung ist oft sehr bedrückend und manchmal fragt man sich vielleicht, ob es nicht zu viel leid ist, was die Figuren erdulden müssen.

Es ist eine harte Geschichte. Mit viel Leid. Aber auch Hoffnung. Und der Kampfgeist der Figuren ist zwischen den Buchstaben zum greifen nahe.

Es ist ein sehr gelungenes Debüt. Und auch ein gelungener Reihenauftakt.

Teil 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger aber zum Glück ist ja gerade schon Teil 2 erschienen. ;-)

5 Sterne und eine klare Weiterempfehlung.

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