Dienstag, 20. September 2022

Rezension zu Wild Green Eine Liebe in Irischgrün von Lurleen Kleinewig

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 21. April 2022
im Zeilenfluss Verlag
Seiten der Printausgabe: 356

Klappentext:
»Natascha Weber existiert nicht mehr. Es gibt nur noch Nat, Nat Hemingway, die in einem kleinen Haus am Meer lebt, Geschichten schreibt und einen wilden Sohn des Ozeans liebt.« Natascha, 30, geschieden und alltagsmüde, macht sich auf den Weg nach Irland, wo sie endlich ihren ersten Roman schreiben möchte. Nicht nur das Landleben, die raue Schönheit der irischen Natur und der wilde Ozean ziehen sie magisch in ihren Bann – da ist auch der blonde Surfer Fi, mit dem sie sich anfreundet. Doch nach einer gescheiterten Ehe sieht Natascha – Nat, wie Fi sie nennt – keine Chance für eine neue Liebe. Außerdem wird sie in Deutschland gebraucht. Undenkbar, ihrer Heimat für immer den Rücken zu kehren, selbst wenn ihr Herz allmählich Zweifel anmeldet. Aber kann Natascha die neue »Nat« einfach wieder aufgeben und in ihr altes Leben zurückkehren? Und viel wichtiger: Will sie das überhaupt noch?

Die Autorin:
Lurleen Kleinewig wurde im niedersächsischen Langenhagen bei Hannover geboren. Als Teenager schrieb sie ihr erstes Manuskript für einen Roman. Nach einem Studium der Germanistik und Anglistik wechselte sie zum Tourismus und bewarb jahrelang ihre Wahlheimat Ostfriesland als Feriengebiet. Sie veröffentlicht neben ihren Büchern regelmäßig Fachartikel in einem lokalen Tierschutzmagazin. Lurleen ist vernarrt in gutes veganes Essen, Irland und das Meer, das in ihren Geschichten immer eine Rolle spielt. Sie lebt mit sechs Katzen in ihrem »Minihaus« im Nordharz.

Meine Meinung:
Ich habe eine große Schwäche für Liebesromane mit dem Schauplatz Irland und wenn die Protagonistin dann auch noch angehende Schriftstellerin ist, schreie ich ganz laut hier. Zudem spielt die Geschichte an einem Ort in Irland den ich auch noch ziemlich gut kenne, so dass ich mich nach wenigen Seiten gleich wie zuhause fühlte und beim lesen so manchen Ort im Geiste wiedererkannte. Das gibt gleich ein paar Pluspunkte.
Die Sache zwischen Nat und Fi entwickelt sich sehr (sehr) langsam, das muss man mögen. Es ging für mich irgendwie viel mehr darum, Nat dabei zu beobachten wie sie langsam erstmal wieder zu sich selbst werden musste bzw. vielleicht zum ersten Mal tatsächlich in ihrem Leben zu sich selbst wurde. Und dabei habe ich sie gerne begleitet.
Und als dann endlich die Funken zwischen den beiden sprühten bekam die Geschichte noch eine neue und andere Seite.
Eine schöne Geschichte vor einer malerischen Kulissen mit unglaublich tollen und liebevollen Figuren. Sehr empfehlenswert.

5 Sterne.

Rezension zu Die Kunst des Fallens von Danielle McLaughlin

 

Allgemeines:
Format: Hardcover
Erschienen am 24. August 2022
im Luchterhand Verlag
Seiten der Printausgabe: 362
Rezensionsexemplar vom Bloggerportal

Klappentext:
Eine Frau in der Krise – die irische Autorin erzählt vom ganz normalen Leben, von den kleinen Dramen, die große Wirkung haben, von verletzten Gefühlen, versteckten Lügen, unerfüllten Sehnsüchten. Und wie leicht ein Leben aus den Fugen geraten kann, auch wenn man glaubt, alles ganz gut unter Kontrolle zu haben. Nessa McCormack will nach einer Affäre ihres Mannes ihre Ehe retten, ihre Tochter ist im kompliziertesten Teenageralter, und sie steht am Höhepunkt ihrer Karriere: Sie kuratiert eine Ausstellung über den kürzlich verstorbenen Robert Locke, einen Bildhauer, den sie noch persönlich kannte und verehrte. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die hartnäckig behauptet, die wahre Schöpferin von Robert Lockes berühmtester Skulptur zu sein. Und dann droht auch noch eine längst verdrängte Lüge aus Nessas Vergangenheit ans Licht zu kommen … 

Die Autorin:
Danielle McLaughlin hat als Rechtsanwältin praktiziert, bevor sie mit 40 Jahren zu schreiben begann. Ihre Geschichten wurden in The New Yorker, The Irish Times, The Stinging Fly und verschiedenen Anthologien veröffentlicht, sie gewann u.a. die William Trevor/Elizabeth Bowen International Short Story Competition und den Willesden Herald International Short Story Prize. Ihr Erzählungsband »Dinosaurier auf anderen Planeten« kam 2015 auf die Shortlist der Irish Book Awards Newcomer of the Year und wurde 2019 mit einem der höchstdotierten literarischen Preise weltweit ausgezeichnet, dem Windham-Campbell Prize. »Die Kunst des Fallens« kam 2022 auf die Shortlist des Dublin Literary Award. Danielle McLaughlin lebt im County Cork, Irland.

Meine Meinung:
Man könnte meinen man trifft auf eine völlig alltägliche und belanglose Lebensgeschichte. Mann und Frau mit einem Teenager Kind. Mit Problemen im Job, mit Problemen in der Ehe und all dem normalen Geplänkel des Lebens. Ja und? Ist unser aller Schicksal nicht irgendwie ähnlich? Und dabei in seiner ganz persönlichen Art zutiefst besonders, mitreißend, manchmal überwältigend und viel zu oft zu viel? Ja, so ist es. Und so ist diese Geschichte. Sie ist emotional, mitreißend, überwältigend und zutiefst bewegend und das eben in seiner Normalität. Die Geschichte ist ruhig und kommt mit wenig Hektik aus. Und ist trotzdem in sich Spannend. Denn das Leben ist spannend in all seinen Facetten. Und so möchte man eben wissen, was hinter der Geschichte von Nessas und Lockes Vergangenheit tatsächlich steckt. Was ist dran an den Behauptungen und was ist damals wirklich passiert. Und kann man verzeihen? Und was ist aus der Vergangenheit relevant für die Gegenwart und welchen Preis ist man bereit für die Wahrheit zu zahlen? Viele Fragen, auf die es auch Antworten gibt.

Und ja man hat beim eintauchen in diese Geschichte das Gefühl, dass man fällt und oft wusste ich nicht wo ich wohl landen werden. Hat diese Geschichte ein Happy End? Das muss man selbst entscheiden. Aber egal wie man es sieht, es ist sehr bewegend.

Hat mir gut gefallen, 4 Sterne. Ein Stern abzug, da mir der Einstieg in die Geschichte schwer gefallen ist. Am Anfang brauchte ich etwas Kraft um dran zu bleiben, aber dann hat es sich wirklich sehr gelohnt.