Mittwoch, 13. Juli 2022

Wenn das Hirn katastrophisiert …

 

Kennt ihr das: ihr zögert ein Telefonat hinaus weil Euch die Ungewissheit lieber ist, als die mögliche schlechte Nachricht, die alles verändern könnte?

Mein Vater wurde gestern in die Notaufnahme eingeliefert. Schwere Atemnot. Er ist schwerer Asthmatiker. Hatte bereits Corona und hat nun ne Grippe (alle Tests waren vorher negativ). Jetzt hat er eine Lungenentzündung.

Er hat sich so furchtbar angehört am Telefon, gestern. Und konnte mir dementsprechend, wegen der Atemnot, nicht genau sagen was er hat bzw. wie es um ihn steht. Also will ich heute im Krankenhaus anrufen und fragen.

Aber was ist wenn sie sagen, dass… oder, dass… Meine Depression katastrophisiert. Mein Kopf denkt sich Horrorszenarien aus. Meine Fantasie beauftragt schon das Beerdigungsinstitut. Meine Welt bricht schon zusammen und ich bin überfordert….

Und ich fühle mich so allein. Ich fühle mich so allein gelassen damit. Und ich weiß einfach nicht was ich tun soll… 😢

Bisher ist niemand ran gegangen im Krankenhaus… was meine Welt nicht in Ordnung bringt 😥

….

#reallife #realtalk #dasleben #zeilenwerft #mehrrealitätaufinstagram #angst #depression 😥


Dienstag, 12. Juli 2022

Rezension zu Der Riss, durch den das Licht eindringt von Helen Cullen

 

Allgemeines:
Format: Hardcover
Erschienen am 14. Juni 2022
im Goldmann Verlag
Seiten der Printausgabe: 368

Worum geht es:
Auf einer irischen Insel bereitet sich die Familie Moone auf gemeinsame Feiertage vor. Keiner ahnt, dass ihre Mutter Maeve im Sturm aufs Meer gerudert ist, um nicht zurückzukehren. Zehn Jahre sind seither vergangen, doch die Moones haben den Verlust nie verwunden. Ihr Vater Murtagh arbeitet noch immer als Töpfer auf Inis Óg, während die vier Geschwister damit ringen, Frieden mit der Vergangenheit und Maeves Tod zu schließen. Dazu müssen sie die Geschichte enthüllen, die sich hinter der großen Liebe ihrer Eltern verbarg. Gleichzeitig fließt mit den Jahren neue Liebe in die Risse der zerbrochenen Familie. Aus den Scherben erwächst schließlich für Murtagh ein unerwartetes Glück, das nur Maeve einst erahnt hatte.

Die Autorin:
Helen Cullen ist in Irland geboren, hat Theaterwissenschaften und Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt mittlerweile in London. Allerdings kehrt sie zum Schreiben immer wieder in ihre Heimat zurück. Ihr Debütroman »Die verlorenen Briefe des William Woolf« wurde von Lesern wie Presse gefeiert, und die Irish Times zählt die Autorin zu den aufregendsten jungen Stimmen des Landes.

Meine Meinung:
Diese Geschichte hat mich sehr mitgenommen und ging mir sehr unter die Haut. Besonders das letzte Drittel hat mich mehrfach zum Weinen gebracht. Die Geschichte ist emotional geschrieben. Der Schreibstil ist wunderschön, sehr poetisch und sehr bildhaft.
Wie im Klappentext geschrieben stirbt Maeve Moone, dies geschieht im ersten Kapitel und danach wird geschildert wie Maeves Leben bis zu diesem Punkt verlaufen ist und wie es nach ihrem Tod mit ihrer Familie weitergeht.
Das alles ist sehr ergreifend und mitreißend.
Trotz dieser doch sehr heftigen Storyline hat mir Geschichte auf ihrer ergreifende Art sehr gut gefallen. Einfach weil diese Story mich von der ersten bis zur letzten Seiten nicht los gelassen hat.

Einfache Kost ist diese Geschichte nicht. Es geht um Depressionen, Selbstmord und Trauer, Trauerbewältigung. Und auch um die Rechte der lgbtq+ Community. Eine sehr vielschichtige Geschichte, die mich mitte ins Herz getroffen hat.

Das irische Setting auf der Insel hat mir auch sehr gut gefallen.

Allgemein eine wirklich gute Geschichte. Die ich allerdings aufgrund ihrer diversen schweren Themen nur eingeschränkt weiter empfehlen kann. Bitte passt auf Euch auf.

Ich vergebe dennoch 5 Sterne.

Rezension zu Sommergold von Christina Wermescher

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 20. Juni 2022
im Drachenmond Verlag
Seiten der Printausgabe: 254

Worum geht es:
Gold glitzert unter Wasser besonders verlockend. Alaska. In die raue Schönheit und die unberührte Natur dieses Landes hat sich Hazels Vater verliebt. Sie selbst fliegt nach seinem unerwarteten Tod hingegen nur unfreiwillig dorthin. Doch Land und Leute überraschen sie, und vor allem ihr neuer Nachbar Owen ist ihr in ihrer Trauer eine echte Stütze. Von ihm lässt sich Hazel sogar mit dem allgegenwärtigen Goldfieber anstecken. Zu zweit suchen sie in der wunderschönen Beringsee nach dem begehrten Edelmetall. Und je tiefer die beiden tauchen, desto näher kommen sie sich …

Die Autorin:
Christina Wermescher entdeckte nach ihrem Studium zur Diplom-Kauffrau durch ein Auslandspraktikum ihre Liebe zu England, wo sie dann promovierte. Die Geburt ihres Sohnes bewog sie jedoch, sich voll und ganz ihrer Liebe zu Geschichten zu widmen. Diese spielen an den verschiedensten Orten der Welt. Doch Christina reist nicht nur gerne mittels ihrer Bücher, sondern auch in der Realität. Von Kuba bis Vietnam, den USA und China hat sie schon zahlreiche Orte besucht. So fühlt sie sich nicht nur in ihrer bayrischen Heimat, sondern auf der ganzen Welt zu Hause, solange ihre Familie bei ihr ist.

Meine Meinung:
Die Geschichte hatte mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff. Mir hat das Setting in Alaska sehr gut gefallen. Besonders wie sich die Stimmung langsam entwickelt. Irgendwie passte die Gefühlsstimmung der Hauptfiguren zum Wetter und zur Umgebung. Alles fügte sich harmonisch zu einer tollen Geschichte zusammen. Das Buch war irgendwie sehr kurzweilig, aber auf jeden Fall im positiven Sinne. Mir fiel es leicht die Story in einem Rutsch durchzulesen. Es gab keine Länge und der Schreibstil der Autorin war wunderschön atmosphärisch und hat mich durch die Seiten fliegen lassen.
Es war mir ein Vergnügen etwas über die Goldsuche zu lesen und etwas übers Tauchen zu erfahren. Und ich mag Geschichte die am und im Meer spielen, das passte alles wunderbar zusammen.

Ein tolles Sommerbuch. Sehr empfehlenswert.
5 Sterne.