Format: Hardcover
Erschienen am 11. März 2025
im Steidl Verlag
Umfang: 112 Seiten
Worum geht es:
Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Billy Furlong hat kein Interesse an Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, er hat Frau und fünf Töchter zu versorgen, und die Nonnen zahlen pünktlich. Eines Morgens ist Billy zu früh dran mit seiner Auslieferung. Und macht im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen: als Familienvater, als Christ, als Mensch. Mit wenigen Worten erschafft Claire Keegan eine ganze Welt. Auf unnachahmliche Weise erzählt Kleine Dinge wie diese von Komplizenschaft und Mitschuld, davon, wie Menschen das Grauen in ihrer Mitte ignorieren, um in ihrem Alltag fortfahren zu können – davon, dass es möglich ist, das Richtige zu tun.
Die Autorin:
Claire Keegan, geboren 1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow auf. Sie hat in New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Im Steidl Verlag sind von der vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die Erzählungsbände Wo das Wasser am tiefsten ist und Durch die blauen Felder (in einem Band: Liebe im hohen Gras, 2017) erschienen. Das dritte Licht (2013) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet, und gehört für die englische Times zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Claire Keegan lebt in Irland und unterrichtet zurzeit an der Universität Cambridge.
Meine Gedanken:
Zunächst bin ich lange drum herum geschlichen ob ich das Buch tatsächlich kaufen soll und als dann endlich im Regal stand bin ich lang drum herum geschlichen das Buch endlich zu lesen.
Durch die vielen guten Stimmen und meine hohen Erwartungen war die Chance enttäuscht zu werden hoch.
Aber: ich wurde nicht enttäuscht.
Irland Ende der 80iger. Ein harter Winter kommt. Das Geld ist knapp. Als Eltern hat man Kinder zu versorgen. Geredet wird viel, über andere. In erster Linie versucht man selbst durchzukommen. So gut wie möglich. Man ist vom Wohlwollen anderer abhängig und wiederum andere vom eigenen Wohlwollen.
Nächsten Liebe wird angeblich groß geschrieben. Aber wenn diese Nächsten Liebe schaden kann einem selbst wird weggeschaut.
Es geht uns nichts an!
Der Klappentext erzählt viel aber nicht wirklich was man in diesem Buch bekommt. Es spielt schon eine Rolle aber das Buch macht inhaltlich auch viel mehr aus.
Die Autorin erzählt auf knapp 100 Seiten mehr als es manche schreibende Person nicht auf 400 Seiten schafft.
Sie fasst das Irland der damaligen Zeit zusammen und lässt es lebendig werden und bringt es dem Lesenden durch ihre Figuren sehr nahe.
Ein absolutes Highlight.

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