Samstag, 20. August 2022

Rezension zu One Last Stop: Der letzte Halt ist erst der Anfang von Casey McQuiston

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 1. Juni 2021
im Droemer Knauer Verlag
Seiten der Printausgabe: 464

Worum geht es:
Zwei junge Frauen in New York, eine große Liebe und eine zauberhafte Botschaft: die neue unkonventionelle romantische Komödie von Casey McQuiston Die New Yorker Studentin August glaubt weder an Hellseherei, noch an die Art von Liebe, über die Filme gedreht werden. Und ganz sicher glaubt sie nicht, dass ihre WG voller liebenswerter Nerds daran etwas ändern wird – oder gar ihre Nachtschichten in einem Pancake House, das seit den 70er Jahren Kultstatus genießt. Doch dann ist da in der U-Bahn plötzlich Jane – die ebenso schöne wie unmögliche Jane. Um sie wiederzusehen, fährt August täglich zur selben Zeit mit der Linie Q. Und sie beginnt sich zu wundern: Jeden Tag trägt Jane dieselbe Kleidung, niemals scheint sie aus der U-Bahn auszusteigen. Nur langsam begreift August, dass sie sich für Jane auf ein unmöglich scheinendes Abenteuer einlassen muss …

Die Autorin:
Casey McQuiston wuchs im südlichen Teil Louisianas auf und entwickelte dort eine bis heute anhaltende Vorliebe für Honigkekse und Geschichten mit viel Herz entwickelte. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete Casey McQuiston jahrelang in der Zeitschriftenbranche und fand schließlich zum Bücherschreiben. Daraus hervorgegangen sind fröhliche unkonventionelle romantische Komödien und Geschichten, mit denen man herrlich dem Alltag entfliehen kann. Casey lebt und arbeitet – immer begleitet von Mischlingshund Pepper – in Colorado.
Es waren schon immer Geschichten, die in fernen Welten spielen und die Leser auf spannende Reisen mitnehmen, die Carina Schnell am meisten fesseln konnten. Daraus hat sich auch ihre Liebe zu fremden Ländern, Sprachen und Kulturen entwickelt. Sie schrieb schon in jungen Jahren, verbrachte aber nach dem Abitur erst einmal viel Zeit im Ausland mit dem Studium mehrerer Fremdsprachen. Danach absolvierte sie einen Bachelor in Übersetzungswissenschaft an der Universität Heidelberg und einen Master im Fachübersetzen an der Universität Genf. Während sie neben dem Studium als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache tätig war, entdeckte sie die Liebe zu ihrer Muttersprache neu und begann wieder zu schreiben. Aktuell lebt und arbeitet die gebürtige Deutsche als Literaturübersetzerin und Autorin in der Schweiz.

Meine Meinung:
Es ist schon einige Woche her, dass ich das Buch gelesen habe. Für manche Bücher brauche ich Zeit um heraus zu finden, ob mir das Buch nun gefallen hat oder nicht. Bei One Last Stop war dies mal wieder der Fall.
Ich hatte einige Start Schwierigkeiten mit der Geschichte. Der Einstieg war mir etwas zu holprig und etwas zu sehr in die Länge gezogen,
Die Hauptfigur August war für mich am Anfang auch nicht sehr greifbar und ihr schwieriges Verhältnis mit ihrer Mutter zunächst auch nicht nachvollziehbar. Aber mir war von Anfang auch klar, dass das alles irgendwie miteinander verknüpft ist.
Von Seite zur Seite fügte sich das Bild allmählich zusammen, für meinen Geschmack vielleicht etwas zu schnell.
Das Buch lebt von seinen unterschiedlichen und facettenreichen Figuren. Und von dem Schreibstil der sarkastisch und sehr humorvoll ist.
Bei dem Klappentext hätte ich zwar eher mit was anderen gerechnet und ich brauchte auch etwas Zeit um mich mit diesem Genre Mix anzufreunden aber im großen und ganzen war es eine schöne Geschichte.

Ich vergebe 4 Sterne.

Dienstag, 16. August 2022

Rezension zu Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht. Roman (Food Universe, Band 1) von Marie Graßhoff

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 23. Dezember 2021
im Bastei Lübbe Verlag
Seiten der Printausgabe: 528

Zum Inahlt:
Tycho ist als Nachfahrin alter Götter übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Nicht schlecht, um sich als Barkeeperin in New York gegen zwielichtige Typen zu behaupten. Damit niemand von ihrer Herkunft erfährt, muss sie selbst ihren Kindheitsfreund Logan auf Distanz halten. Doch dann taucht die gutaussehende Grayson auf und behauptet, ihr Geheimnis zu kennen. Und als Tycho kurz darauf von einer Sekte entführt wird, die ihre Kräfte für sich beanspruchen will, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Grayson zu vertrauen ... 

Die Autorin:
Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig.

Rezension:
Der Auftakt der Food Universe Reihe hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Ich hatte großen Spaß mit Tycho und empfand ihre Entwicklung als sehr spannend. Sie ist nicht perfekt. Und genau das macht sie so sympathisch. Die Nebenfiguren fand ich auch sehr interessant. Das Universum, dass die Autorin geschaffen hat ist sehr vielversprechend und ich freue mich bereits jetzt schon auf die nächste Geschichte. Die Story konnte mich an einigen Stellen sehr überraschen und einige Twists hatte ich so nicht kommen sehen, was den Lesespaß gleich noch verdoppelt hat. Ich mag den direkten Schreibstil der Autorin, der mich einfachso durch die Geschichten fliegen lassen hat.

Eine echt gelungene Geschichte. Gerne 5 Sterne.

Rezension zu Sequenzen der Wirklichkeit von Marie Döling


Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 6. April 2021
im Kampenwand Verlag
Seiten der Printausgabe: 98

Zum Inhalt:
72 Gedichte treffen auf 10 Kurz- und Kürzestgeschichten, Aphorismen treffen auf Strophen, Reime auf Verswaisen. Doch jedes Wort in diesem Buch hat etwas mit dem nächsten gemein: Es ist zeitgenössisch und hinterfragt, was zu oft als selbstverständlich genommen wird. Im Vordergrund stets die Wirklichkeit, die Themen wie Selbstreflexion, Moral, Zwischenmenschlichkeit, Umwelt und Nachhaltigkeit eine Fläche bietet, sie einfängt und poetisch in vier Sequenzen miteinander verknüpft.
Nur du, ich und die Wirklichkeit.
Bist du bereit? 

Die Autorin:
Autorin Marie Döling
Marie Döling ist Lyrikerin mit Leib und Seele. Bereits in ihrer frühen Jugend setzte sich die 1995 geborene Schriftstellerin mit dieser Kunstform auseinander und entwickelte aus diesem Interesse heraus eine echte Leidenschaft für das Schreiben. Seitdem legt sie in ihren Gedichten und Geschichten den Fokus vor allem auf aktuelle sowie zeitgenössische Themen. 

Rezension:
Ebenso wie Sequenzen der Wörtlichkeit enthält dieses feine Buch wundervolle Kurzprosa Texte und Geschichten die die Fähigkeit haben den Leser mitten ins Herz zu treffen und auf eine Weise zu berühren, die das gelesene auf ewig unvergessen machen.

Eine klare Empfehlung und gerne 5 Sterne.

 

Rezension zu Sequenzen der Wörtlichkeit von Marie Döling


Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 6. November 2020
im Kampenwand Verlag
Seiten der Printausgabe: 112

Zum Inhalt:
Sequenzen der Wörtlichkeit
57 Gedichte treffen auf 17 Kurz- und Kürzestgeschichten, Aphorismen treffen auf Strophen, Reime auf Verswaisen. Doch jedes Wort in diesem Buch hat etwas mit dem nächsten gemein: Es ist zeitgenössisch und hinterfragt, was zu oft als selbstverständlich genommen wird. Im Vordergrund stets die Wörtlichkeit, die Themen wie Selbstfindung, Identität, Menschlichkeit und Umbrüchen eine Fläche bietet, sie einfängt und poetisch miteinander verknüpft. 

Die Autorin:
Autorin Marie Döling
Marie Döling ist Lyrikerin mit Leib und Seele. Bereits in ihrer frühen Jugend setzte sich die 1995 geborene Schriftstellerin mit dieser Kunstform auseinander und entwickelte aus diesem Interesse heraus eine echte Leidenschaft für das Schreiben. Seitdem legt sie in ihren Gedichten und Geschichten den Fokus vor allem auf aktuelle sowie zeitgenössische Themen. 

Rezension:
Die Autorin geht mit den Worten um als wäre es kostbare und sehr zerbrechliche Gegenstände. Sie nimmt die Buchstaben und formt daraus nie dagewesene Konstruktionen. Sie paart Wörter auf eine gefühlvolle Weise. Die daraus entstehenden Sätze berühren und treffen den Leser tief im Herzen.
Mir haben ihre Geschichten und Gedichte sehr gut gefallen. Eine klare Leseempfehlung und von Herzen 5 Sterne.

Mittwoch, 13. Juli 2022

Wenn das Hirn katastrophisiert …

 

Kennt ihr das: ihr zögert ein Telefonat hinaus weil Euch die Ungewissheit lieber ist, als die mögliche schlechte Nachricht, die alles verändern könnte?

Mein Vater wurde gestern in die Notaufnahme eingeliefert. Schwere Atemnot. Er ist schwerer Asthmatiker. Hatte bereits Corona und hat nun ne Grippe (alle Tests waren vorher negativ). Jetzt hat er eine Lungenentzündung.

Er hat sich so furchtbar angehört am Telefon, gestern. Und konnte mir dementsprechend, wegen der Atemnot, nicht genau sagen was er hat bzw. wie es um ihn steht. Also will ich heute im Krankenhaus anrufen und fragen.

Aber was ist wenn sie sagen, dass… oder, dass… Meine Depression katastrophisiert. Mein Kopf denkt sich Horrorszenarien aus. Meine Fantasie beauftragt schon das Beerdigungsinstitut. Meine Welt bricht schon zusammen und ich bin überfordert….

Und ich fühle mich so allein. Ich fühle mich so allein gelassen damit. Und ich weiß einfach nicht was ich tun soll… 😢

Bisher ist niemand ran gegangen im Krankenhaus… was meine Welt nicht in Ordnung bringt 😥

….

#reallife #realtalk #dasleben #zeilenwerft #mehrrealitätaufinstagram #angst #depression 😥


Dienstag, 12. Juli 2022

Rezension zu Der Riss, durch den das Licht eindringt von Helen Cullen

 

Allgemeines:
Format: Hardcover
Erschienen am 14. Juni 2022
im Goldmann Verlag
Seiten der Printausgabe: 368

Worum geht es:
Auf einer irischen Insel bereitet sich die Familie Moone auf gemeinsame Feiertage vor. Keiner ahnt, dass ihre Mutter Maeve im Sturm aufs Meer gerudert ist, um nicht zurückzukehren. Zehn Jahre sind seither vergangen, doch die Moones haben den Verlust nie verwunden. Ihr Vater Murtagh arbeitet noch immer als Töpfer auf Inis Óg, während die vier Geschwister damit ringen, Frieden mit der Vergangenheit und Maeves Tod zu schließen. Dazu müssen sie die Geschichte enthüllen, die sich hinter der großen Liebe ihrer Eltern verbarg. Gleichzeitig fließt mit den Jahren neue Liebe in die Risse der zerbrochenen Familie. Aus den Scherben erwächst schließlich für Murtagh ein unerwartetes Glück, das nur Maeve einst erahnt hatte.

Die Autorin:
Helen Cullen ist in Irland geboren, hat Theaterwissenschaften und Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt mittlerweile in London. Allerdings kehrt sie zum Schreiben immer wieder in ihre Heimat zurück. Ihr Debütroman »Die verlorenen Briefe des William Woolf« wurde von Lesern wie Presse gefeiert, und die Irish Times zählt die Autorin zu den aufregendsten jungen Stimmen des Landes.

Meine Meinung:
Diese Geschichte hat mich sehr mitgenommen und ging mir sehr unter die Haut. Besonders das letzte Drittel hat mich mehrfach zum Weinen gebracht. Die Geschichte ist emotional geschrieben. Der Schreibstil ist wunderschön, sehr poetisch und sehr bildhaft.
Wie im Klappentext geschrieben stirbt Maeve Moone, dies geschieht im ersten Kapitel und danach wird geschildert wie Maeves Leben bis zu diesem Punkt verlaufen ist und wie es nach ihrem Tod mit ihrer Familie weitergeht.
Das alles ist sehr ergreifend und mitreißend.
Trotz dieser doch sehr heftigen Storyline hat mir Geschichte auf ihrer ergreifende Art sehr gut gefallen. Einfach weil diese Story mich von der ersten bis zur letzten Seiten nicht los gelassen hat.

Einfache Kost ist diese Geschichte nicht. Es geht um Depressionen, Selbstmord und Trauer, Trauerbewältigung. Und auch um die Rechte der lgbtq+ Community. Eine sehr vielschichtige Geschichte, die mich mitte ins Herz getroffen hat.

Das irische Setting auf der Insel hat mir auch sehr gut gefallen.

Allgemein eine wirklich gute Geschichte. Die ich allerdings aufgrund ihrer diversen schweren Themen nur eingeschränkt weiter empfehlen kann. Bitte passt auf Euch auf.

Ich vergebe dennoch 5 Sterne.

Rezension zu Sommergold von Christina Wermescher

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 20. Juni 2022
im Drachenmond Verlag
Seiten der Printausgabe: 254

Worum geht es:
Gold glitzert unter Wasser besonders verlockend. Alaska. In die raue Schönheit und die unberührte Natur dieses Landes hat sich Hazels Vater verliebt. Sie selbst fliegt nach seinem unerwarteten Tod hingegen nur unfreiwillig dorthin. Doch Land und Leute überraschen sie, und vor allem ihr neuer Nachbar Owen ist ihr in ihrer Trauer eine echte Stütze. Von ihm lässt sich Hazel sogar mit dem allgegenwärtigen Goldfieber anstecken. Zu zweit suchen sie in der wunderschönen Beringsee nach dem begehrten Edelmetall. Und je tiefer die beiden tauchen, desto näher kommen sie sich …

Die Autorin:
Christina Wermescher entdeckte nach ihrem Studium zur Diplom-Kauffrau durch ein Auslandspraktikum ihre Liebe zu England, wo sie dann promovierte. Die Geburt ihres Sohnes bewog sie jedoch, sich voll und ganz ihrer Liebe zu Geschichten zu widmen. Diese spielen an den verschiedensten Orten der Welt. Doch Christina reist nicht nur gerne mittels ihrer Bücher, sondern auch in der Realität. Von Kuba bis Vietnam, den USA und China hat sie schon zahlreiche Orte besucht. So fühlt sie sich nicht nur in ihrer bayrischen Heimat, sondern auf der ganzen Welt zu Hause, solange ihre Familie bei ihr ist.

Meine Meinung:
Die Geschichte hatte mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff. Mir hat das Setting in Alaska sehr gut gefallen. Besonders wie sich die Stimmung langsam entwickelt. Irgendwie passte die Gefühlsstimmung der Hauptfiguren zum Wetter und zur Umgebung. Alles fügte sich harmonisch zu einer tollen Geschichte zusammen. Das Buch war irgendwie sehr kurzweilig, aber auf jeden Fall im positiven Sinne. Mir fiel es leicht die Story in einem Rutsch durchzulesen. Es gab keine Länge und der Schreibstil der Autorin war wunderschön atmosphärisch und hat mich durch die Seiten fliegen lassen.
Es war mir ein Vergnügen etwas über die Goldsuche zu lesen und etwas übers Tauchen zu erfahren. Und ich mag Geschichte die am und im Meer spielen, das passte alles wunderbar zusammen.

Ein tolles Sommerbuch. Sehr empfehlenswert.
5 Sterne.

Samstag, 25. Juni 2022

Rezension zu Frauen, an die ich Nachts denke von Mia Kankimäki

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 16. Mai 2022
im btb Verlag
Seiten der Printausgabe: 560

Worum geht es:
Mia, Anfang vierzig, hat den Job gekündigt, die Wohnung verkauft, und während andere Familien haben und Sommerhäuser kaufen, denkt sie während zahlloser schlafloser Nächte an Frauen – und das hat nichts mit Sex zu tun, sondern mit der Suche nach dem Sinn des Lebens! Ihres Lebens! Ihre Nachtfrauen – furchtlose Entdeckerinnen, begabte Schriftstellerinnen und leidenschaftliche Künstlerinnen – sind Schutzheilige, die sie um sich versammelt, um sich den Weg weisen zu lassen. Und eines Tages beschließt sie, Ernst zu machen, die Welt zu bereisen und den Spuren ihrer Nachtfrauen wirklich zu folgen – Karen Blixen nach Tansania, Sei Shōnagon nach Japan, vergessenen Renaissance-Malerinnen nach Florenz. Denn wenn diese Frauen es vor Hunderten von Jahren in die Welt geschafft haben, warum sollte Mia das dann nicht auch können?

Die Autorin:
Mia Kankimäki, geboren 1971, hat Vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Helsinki studiert und als Texterin und Lektorin gearbeitet. 2010 kündigte sie ihren Job und reiste nach Japan, um ihr erstes Buch zu schreiben. »Dinge, die das Herz höher schlagen lassen« führte sie nach Kyoto, wo sie immer wieder schreibt und forscht. Ihr zweites Buch, »Frauen, an die ich nachts denke« ist von ihren Reisen auf den Spuren inspirierender historischer Frauenfiguren in Tansania, Kenia, Italien und Japan inspiriert. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und in 16 Sprachen übersetzt. Mia Kankimäki lebt in Helsinki, Finnland, wenn sie nicht gerade für ihr nächstes Buchprojekt auf Reisen ist.

Meine Meinung:
Ich habe gezielt eine Schwäche für Bücher im Tagebuchstil bzw. für Bücher in denen Frauen über ihre Leben berichten. Und das so ziemlich in jeder Form. Ob es nun ein Tagebuch ist oder es "nur" ums Reisen geht. Ich lese sowas gerne. Die Autorin paart hier ihre eigenen Erfahrungen die sie machte mit denen von berühmten Frauen aus der Literatur bzw. Kunst Welt.

(Beim lesen habe ich mich manchmal gefragt, was wohl die ursprüngliche Idee hinter diesem Buch war? Hatte die Autorin von Anfang an im Sinn, so viel zu reisen um den verstorbenen Nachtfrauen so nah zu sein? War von Anfang an geplant, ihre Erfahrungen mit denen der Frauen zu vergleichen? War dieser Tagebuchstil gemischt mit den Schilderungen der vergangenen Leben beabsichtigt? Oder hat sich all das erst mit der Rechechere und ihren Reisen ergeben? Also wenn das alles so geplant war, dann Hut ab, und wenn nicht, trotzdem)!

Mir hat auch sehr gefallen zu erfahren, wie sehr die Autorin beim Schreiben des Buches gestruggelt hat und wie schwer es ihr fiel ihre Erfahrungen und die der Nachtfrauen mit einander zu verweben.

Ihre Meinungen über die einzelnen Frauen teile ich nicht immer aber die Faszination ist schon verständlich und eben nachvollziehbar wenn man diese Art von Buch schreibt.

Ich war völlig im Bahn mit der Autorin mit diesen Frauen aus einer vergangenen Zeit und mehr als einmal schockiert darüber wie es Frauen im Detail vor hunderten von Jahren ergangen sein muss.

Dieses Buch ist für mich ein sehr faszinierendes Werk.

Ich vergebe gerne 5 Sterne

Dienstag, 21. Juni 2022

Rezension zu Ein Lied für Molly von Claudia Winter

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 16. Mai 2022
im Goldmann Verlag
Seiten der Printausgabe: 480

Worum geht es:
Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein, das auf magische Weise auch für Bonnies Leben eine ganz besondere Bedeutung erhält ...

Die Autorin:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Hunden in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn. 

Meine Meinung:
Buchtitel, Klappentext und Cover sind leider wenig aussagekräftig was den Inhalt dieses Buches betrifft. Lässt das Cover auf einen schönen Handlungsort in einem verträumten Cottage an den Klippen Irlands hoffen, wird man leider enttäuscht. Das Cover passt so gar nicht zu der Geschichte. Sondern greift eher sehr klischeehaft das Bild von Irland auf, was die meisten deutschen Leser eben zu haben scheinen.
Beim Klappentext könnte man meinen das man eine Mutter mit einem Kind bei einem Roadtrip durch Irland begleitet. Der Ort an dem sie schlussendlich ankommen, war für meinen Geschmack auch wenig malerisch.
Und auf das Lied für Molly habe ich bis zur letzten Seite eher vergeblich gewartet. Also meine Erwartungen wurden leider gar nicht erfüllt.

Aber was habe ich bekommen auf diesen rund 480 Seiten zwischen den beiden Buchdeckeln?

Zunächst eine Geschichte auf zwei Zeitebenen (es wäre wirklich vom Vorteil gewesen, wenn dies vorher aus dem Klappentext erkennbar gewesen wäre, dann hätte ich nicht nach dem Buch gegriffen, denn das gefällt mir leider gar nicht). Dann eine Frau mit einem Kind, die eher zwangsweise aus ihrer Wohnung raus müssen und sie dann den Job verliert. Und dann trifft man noch auf einen übellaunigen Professor und eben auf dessen Vergangenheit (die zweite Zeitebene eben).

Diese drei begeben sich dann, zusammen mit einem einäugigen Kater, auf eine (kurze!) Reise mit dem Porsche des Proffessors. Von Dublin in Richtung Galway (im Normalfall eine dreistündige Fahrt). Da der Porsche aber kaputt ist dauert es etwas länger.

Am Ziel angekommen, könnte man nun meinen, das die Suche nach dem Besitzer der handschriftlichen Noten nun so richtig in Gang kommt, aber Fehlanzeige...

Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, deswegen belasse ich es hierbei. Auch wenn dadurch nicht ganz rüber kommt, was mich eigentlich so enttäuscht hat.

Im großen und ganzen ist das Buch geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist nicht ganz so meins und bei manchen Formulierungen habe ich auch manchmal etwas Zucken müssen. Ich lese zu meist Bücher aus Irland. Die entweder dort spielen und dann häufig von deutschen Autor:innen geschrieben sind und aber auch vor allem irische Schriftsteller:innen und da merkt man natürlich immer einen Unterschied. Und im großen und ganzen waren die irischen Begrifflichkeiten oder eben die fehlenden auch okay und haben nicht gestört. Aber Endeffekt hätte das Buch überall spielen können. Für mich kam der IrlandVibe nicht rüber. Es fehlte mir das Gefühl, die Emotionen die ich eigentlich spüre wenn ich ein Buch lese, das eben in Irland spielt.

Mir fehlte auch die Weiterentwicklung der Figuren. Für mich haben die keine große Veränderung durchlebt vom ersten Auftritt bis zum letzten Auftritt in der Geschichte.

Insgesamt habe ich die Beendigung dieses Buch auf sechs Wochen ausgedehnt und das sagt leider ja schon alles aus. Die Geschichte konnte mich nicht mitreißen. Leider. Sehr schade.

Auch das Ende war für mich nicht überzeugend und der Epilog hat mir noch weniger gefallen. Die letzten Sätze vom letzten Kapitel waren okay. Aber was dann noch kam... naja lassen wir es. Einigen wir uns darauf, dass mir das Buch leider nicht besonders gut gefallen hat.

Ich vergebe 2,5 Sterne.

Montag, 20. Juni 2022

Rezension zu Ein unvollkommener Ehemann von Sheila O`Flanagan

 

Allgemeines:
Format: Taschenbuch
Erschienen am 16. Mai 2022
im Insel Verlag Verlag
Seiten der Printausgabe: 447

Worum geht es:
Roxy und Dave sind seit zwanzig Jahren ein glückliches Paar, zwei fröhliche Kinder scheinen das Familienleben perfekt zu machen. Als Roxys Vater stirbt, eilt sie zu ihrer Mutter, um ihr in der schweren Zeit beizustehen. Aber als sie am Tag nach der Beerdigung nach Hause kommt, erwischt sie ihren Ehemann in flagranti mit der Nachbarin. Mit einem Schlag steht alles in Frage, was Roxy bislang für die Grundfesten ihres Lebens hielt. Jetzt muss sie Entscheidungen treffen, die ihr Leben komplett verändern werden: Soll sie Dave verzeihen und ihrer Ehe noch eine Chance geben? Oder allein einen Neuanfang wagen? Schließlich hat sie sich lange genug nur um die Anderen gekümmert. Und der neue Job als Chauffeurin macht nicht nur Spaß, sondern führt auch zu reizvollen Begegnungen … 

Die Autorin:
Sheila O’Flanaganarbeitete viele Jahre sehr erfolgreich als Börsenmaklerin in Dublin, bevor sie ihre Lust am Schreiben entdeckte. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane veröffentlicht und ist in England und Irland eine gefeierte Bestsellerautorin. Nebenbei schreibt sie eine wöchentliche Kolumne in der Irish Times.

Meine Meinung:
Ich sage selten etwas zum Cover aber dieses Mal muss es sein: Es ist eines der unpassenden Cover, die ich jemals gesehen habe. Nicht mal das Auto stimmt. Man könnte meinen, man würde eine Geschichte bekommen, die mit einem Roadtrip an der Küste Irland etwas zu tun hat, aber davon sind wir weit entfernt.

Ebenso sage ich sage ich selten etwas zum Titel des Buches, aber auch das muss ich dieses Mal leider machen: Der Titel passt nicht zum Buch. Ja der Ehemann geht fremd. Aber erstens, ist das Wort unvollkommen die Untertreibung des Jahrhunderst und zweitens, geht es doch in dem Buch umso viel mehr. Auch wenn der Klappentext, das auch nicht hergibt weil auch der ist für den Inhalt der Geschichte, echt irgendwie unpassend.

Warum habe ich trotzdem nach dem Buch gegriffen? Ich lese gerne Storys die in Irland spielen. Und das tut diese Geschichte und der zweite Grund war die Autorin.

Ich hatte zudem in die Leseprobe reingelesen und mir sagte der Schreibstil zu und der Anfang ließ mich vermuten, dass ich auf eine weibliche Hauptfigur treffe, die sich nicht von ihrem untreuen Ehemann um den Finger wickeln lässt.

Tja, was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir aber wirklich gut gefallen, sonst wäre ich auch nicht bis zur letzten Seiten dran geblieben.

Aber das wars, dann leider auch schon.
Diese Story hatte für mich keine wirkliche Story und auf diese fast 450 Seiten passiert mir persönlich einfach zu wenig.

Das Buch hatte so seine kleine wenigen Highlights aber diese immer wieder abgedriftet.
Ich hätte zum Beispiel viel lieber eine Geschichte über Roxys Mutter gelesen, die so hinter den Seiten abgelaufen ist und wahrhscheinlich um einiges spannender gewesen wäre.

Irgendwie schade. Ich hatte bis zur letzten Seite gehofft, dass noch irgendwas passiert was mich begeistert aber auch die Auflösung fühlte sich am Ende irgendwie überflüssig an.

Ich hatte keine große Freude an dem Buch und hab mich zum Schluss dann auch nur noch durchgequält.

Schade.

Ich tue es wirklich nur sehr ungern, aber ich kann nicht mehr als zwei Sterne vergeben.