Format: Hardcover
Erschienen am 20. Juli 2025
im Suhrkamp Verlag
Umfang: 253 Seiten
Worum geht es:
Es ist Nacht in Südfrankreich. Jina sitzt an ihrem Schreibtisch, das Telefon in der Hand. Im Sekundentakt aktualisiert sich ihr Instagram-Feed. Sie liest: »Jina Mahsa Amini wurde in Teheran von der Sittenpolizei ins Koma geprügelt.« Im nächsten Moment begreift sie: Die junge Frau, die so heißt wie sie, ist tot. Im Feed folgen die Bilder: der Protestzug Tausender Menschen auf den Straßen, Mädchen und Frauen, die ihre Haare unverdeckt tragen, darunter auch Jinas Schwester Roya und ihre Nichte Nika.
Was als Versuch beginnt, die Gegenwart zu begreifen, wird zur Reise in die Vergangenheit. Denn die Ereignisse wecken in Jina Erinnerungen an ihre eigenen Aufenthalte im Iran: an die Gastfreundschaft der Menschen, den reich gedeckten Tisch der Tanten, die Begegnungen im Sammeltaxi, den Roadtrip zu Zarathustras Feuertempel in Yazd – und an eine geheime Liebe. Aber auch an die Proteste während der Grünen Bewegung 2009, an denen Jina teilnahm und die zur einschneidenden Lebenserfahrung wurden.
Die Autorin:
Jina Khayyer ist Schriftstellerin, Dichterin, Malerin und Journalistin. In Deutschland geboren, iranischer Abstammung lebt und arbeitet sie seit 2006 in Paris und in der Provence. Sie ist Autorin für die Zeitschriften The Gentlewoman, Fantastic Man und Apartamento. Zuletzt wurden ihre Gedichte und Zeichnungen in der Kunsthalle Baden-Baden im Rahmen der Gruppenausstellung SEA AND FOG (2024) ausgestellt. Im Herzen der Katze ist ihr Romandebüt.
Meine Gedanken:
Drei Generationen von Frauen im Iran, anhand dieser Frau wird eine Geschichte erzählt von Feminismus, Emanzipation und dem starken Drang nach Freiheit. Aber auch die Suche nach Liebe und der große Drang nach Selbstbestimmung sowie die Zusammengehörigkeit und die Zugehörigkeit zur Familie sind Zentraleaspkekte in dieser Geschichte.
Mich hatte diese Geschichte schlicht umgehauen.
Zunächst war ich vom Verlauf der Geschichte verwirrt. Starten wir in dem Jahr als dieser brutale und tödliche Angriff auf Jina Mahsa Amini geschah, wechselt die Geschichte in eine Zeitebene einige Jahre zuvor. Die Protagonistin Jina besucht zum ersten Mal ihr Heimatland und ihre dort lebende Schwester mit ihrer Familie. Und sie lernt weitere Verwandte kennen. Jina ist in Deutschland aufgewachsen und muss sich mit den Regeln die für Frauen in ihrem Heimatland gelten zunächst zu recht finden und sich selbst somit komplett verstellen. Zum Schluss des Buchs wechselt die Geschichte dann wieder zurück.
Die Geschichte der Frauen hat mich unglaublich berührt. Die Geschehnisse haben mein Herz zutiefst getroffen. Bei einer Szene war es dann einfach zu viel. Ich konnte nicht mehr weiterlesen und musste erstmal weinen. Ich spüre sofort wieder die Tränen wenn ich an diese Passagen im Buch denken. Das bebt noch alles in mir nach.
Für mich ein sehr berührendes Highlight.
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