Format: Hardcover
Erschienen am 21. März2025
im C. H. Beck Verlag
Umfang: 282 Seiten
Worum geht es:
Nicht weniger als ein ganzes Leben erzählt Annett Gröschner mit der Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause – mit einer Wucht und Poesie, wie sie nur dort entstehen können, wo die Literatur wirklichkeitssatt ist.
Hanna Krause war Blumenbinderin, bevor das Leben sie zur Kranführerin machte. Sie hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können, was ihr naheging bis zum Lebensende. Hatte später, nachdem ihr Blumenladen längst Geschichte war, von einem Kran in der Halle eines Schwermaschinenbaubetriebes in Magdeburg einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen zehn Meter unter ihr und starb rechtzeitig, bevor sie die Welt nicht mehr verstand. Hanna Krause blieb bis zu ihrem Tod eine, die das Leben nimmt, wie es kommt. Ihr einziges Credo: anständig bleiben. Annett Gröschners Roman erzählt die Geschichte eines Jahrhunderts in einem einzigen Leben und gibt, mit Hanna, denen ein Gesicht, die zu oft unsichtbar bleiben. Ein Roman über das Ende des Industriezeitalters und seiner Heldinnen im Osten Deutschlands – und über eine gewöhnliche Frau in diesem unfassbaren 20. Jahrhundert.
Die Autorin:
Annett Gröschner, geboren 1964 in Magdeburg, lebt seit 1983 als Schriftstellerin in Berlin. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Romanen "Moskauer Eis" (2000) und "Walpurgistag" (2011). Zuletzt erschien bei Hanser ihr gemeinsam mit Peggy Mädler und Wenke Seemann verfasster Bestseller "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat" (2024). Annett Gröschner wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Kunstpreis Berlin (Fontanepreis), dem Klopstock-Preis und dem Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz.
Meine Gedanken:
Das Buch erzählt die Geschichte einer starken Frau. Sie steht in der jungen Blüte ihres Lebens als wir Leser sie kennenlernen dürfen. Sie trifft eine Entscheidung die ihr weiteres Leben komplett bestimmen wird. Sie heiratet, bekommt Kinder, lebt ihren Traum und dann kommt der Krieg.
Jedes Kapitel startet mit einer Erläuterung, meist zu Blumen aber einige wenige Male auch zu Insekten oder anderen. Und diese haben dann auch einen Auftritt im folgenden Kapitel aber oft nicht nur in einem Kapitel, es gibt immer mal wieder Hinweise auf Fauna und Flora. Das mochte ich persönlich sehr.
Konnte ich mit Hannah immer mitfühlen oder ihre Entscheidungen und Taten nachvollziehen? Nein, eigentlich nicht. Manchmal kam einfach nur Mitleid in mir auf und dann aber auch wieder Mitgefühl. Kalt hat mich dieses Buch auf keiner Seite gelassen.
Die Geschichte hat mich dazu angeregt die Zeit in der sie spielt und hier und da auch etwas nachzurecherchieren weil ich manches auch einfach nicht glauben wollte, vielleicht auch nicht wahr haben wollte. Aber dieses Buch ist sehr geschichtsgetreu. Erzählt von den Vorkriegsjahren, den Kriegsjahren und den Nachkriegsjahren im Osten von Deutschland und eben von einer Frau und Mutter und wie diese oft ihren Mann steht. Sie kämpft für sich und ihre Familie, mitunter wie eine Löwin und dann ist sie auch wieder ganz leise und kurz vorm aufgeben, aber sie tut es niemals.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und mir hat es extrem gut gefallen.
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